Überblick
Das Blockschaltbild hat gegenüber dem klassischen Ansatz einige Besonderheiten zu bieten. Die Vorstufen, also die Eingangs- und die Korrekturstufe werden getrennt von der Leistungsstufe mit Spannung versorgt. Dabei bekommen die Vorstufen eine von VRegP1 und VRegN1 geregelte Spannung angeboten. Diese Spannungen sollten mindestens 15V über der Endstufenspannung liegen. Das liegt an der Korrekturstufe, die eine entsprechende Spannungsüberhöhung benötigt um ihre Aufgabe zu erfüllen.
Die Korrekturstufe ist das eigentliche Herz der Endstufe. Sie misst die Differenz zwischen der Eingangsspannung und der Ausgangsspannung der Leistungsstufe und addiert diesen Fehler zur eigentlichen Signalspannung. Dies ist eine Mitkopplung, kann aber mit Ringverstärkung <1 nicht zu Schwingneigungen führen. Die Fehlerkorrektur erzeugt eine extrem lineare Leistungsstufe mit einem open loop Ausgangswiderstand von einigen mOhm weit über den Audiofrequenzbereich hinaus. Das schafft auch die monströseste Klasse A Endstufe nicht. Und wenn man nun schon eine Leistungsstufe hat, die nicht durch Aussteuerung an komplexen Lasten in ihrern Eigenschaften moduliert werden kann, darf man auch wieder Gegenkoppeln. So eine Endstufe schwingt nicht mal wenn sie einen großen Kondensator als Last sieht (wie eine nicht gegengekoppelte Endstufe).
So vereint dieses Design die Vorteile einer Klasse A Endstufe ohne Gegenkopplung mit den Vorteilen einer Klasse AB Endstufe mit Gegenkopplung. Mit ein bischen Mühe gibt das eine Endstufe, die messtechnisch kaum noch zu toppen ist und klanglich sehr analytisch und mit höchster Auflösung zu Werke geht. Klar, dass muß einem eben gefallen.